0. Tag (25.10.07) Flug Wien - Beijing

Das Wetter in Österreich macht den Abschied leicht:


Der Flug OS063, durchgeführt mit der OE-LAZ (Boeing 767, hier zu sehen auf dem Rückflug von Beijing zwei Tage später) klappt anfangs reibungslos. Das Inseat-Video System weigert sich zwar erst noch, kurz nach dem Abheben beginnen die Monitore aber dann doch mit der Arbeit.

Nach ein paar Stunden Schlaf (so gut wie in Economy-Bestuhlung möglich) über der Mongolei:


Jetzt wäre es eigentlich nicht mehr weit nach Beijing, doch etwa 300 km vor Erreichen des Ziels kommt eine unerfreuliche Nachricht aus dem Cockpit: ein dichtes Gemisch aus Nebel und Smog führte zu einer Sperre des Airports, wir haben aber genug Kerosin für Warteschleifen.

Nach 90 Minuten Kreisen eine neue Nachricht: möglicherweise müssen wir auf einem Ausweichflughafen landen. Etwas später erfahren wir: Der Flughafen hat geöffnet, vorerst dürfen aber nur Flugzeuge starten.

Zumindest am Boden dürften die endlosen Schleifen wohl niemanden stören:


Nach insgesamt zwei Stunden Warten dann die gute Nachricht: wir haben die Landeerlaubnis erhalten und machen uns auf den Weg nach Beijing. Sehr erfreulich, so landen wir auf dem richtigen Flughafen, auch wenn der Anschlussflug nach Seoul wahrscheinlich nicht mehr zu erreichen ist.

OS63 Boeing 767-3Z9/ER OE-LAZ
20:21 - 13:50+1 (11h29)

1. Tag (26.10.07) Beijing

Beim Betreten des Flughafens wartet bereits ein AirChina-Mitarbeiter mit den Namen der Umsteige-Passagiere auf einem Plakat - darunter auch unsere. Schaut ja ganz gut aus. :-)

Doch beim Transferdesk die erwarteten Probleme: da das Ticket auf den Asiana-Flug OZ334 lautete, konnte AirChina nicht viel damit anfangen. Zum Glück fand sich ein hilfsbereiter Englisch sprechender Mitarbeiter, der mit unseren Flugscheinen zum Lufthansa-Counter lief. Nach 25 Minuten kehrte er mit handgeschriebenen Tickets zurück; diese wurden dann gegen die Boarding-Pässe eingetauscht.

Natürlich hatten wir die Abflugzeit unseres Weiterfluges inzwischen verpasst, doch auch dieser Flug war vom Nebel betroffen und entsprechend verspätet.

Der Weiterflug (CA125) sollte also statt 13:50 um 17 Uhr starten:


Alle mussten länger warten ...

... dafür gab es gratis Getränke ...

... und stapelweise Essen ...

... in verschiedenen Variationen, zB dieser:


Die Abflug-Zeit wurde noch ein paar Mal verschoben, auch das Gate änderte sich dreimal. Schließlich wurde es 21:15 (statt 13:50):


Im Flugzeug (der Air China B-2067, eine Boeing 777-200) stellte sich heraus, dass die Reihe 9 zur Business-Class gehört. Auch nicht schlecht :-)



Der Flug nach Seoul war recht kurz, dabei war's im BC-Sitz sehr bequem.


CA125 Boeing 777-200 B-2067
22:00 - 00:55+1 (1h55)

2. Tag (27.10.07) Seoul

Durch den verspäteten Abflug von Beijing und eine Stunde Zeitverschiebung kamen wir erst am 27.10. in Incheon an. Vom Flughafen nach Seoul gibt's allerdings um 2 Uhr Nacht keine öffentliche Verbindung mehr. Da die Entfernung über 50 km beträgt, befürchtete ich schon eine teure Taxi-Fahrt. Nachdem ich endlich einen Geldautomaten gefunden hatte (die gibt's auf der Ankunftsebene nur alle 500 Meter), fragte ich an der Information - ohne wirklich auf eine positive Antwort zu hoffen - ob es vielleicht doch einen Bus gibt.

Dabei stellte sich heraus, dass Air China wegen der beträchtlichen Vespätung Busse gemietet hatte, die vor einem bestimmten Ausgang auf Fahrgäste warteten. Buchstäblich in der letzten Minute konnten wir den für unser Hotel passenden Bus erreichen; kaum eingestiegen, ging's auch schon los. Schlussendlich war's 3:15 Uhr, als ich die Zimmertür öffnete.

Am nächsten Morgen der erste Blick aus dem Hotelzimmer des Ibis Myeong-dong nach einer kurzen Nacht:


Das erste Ziel war der Gyeongbokgung (경복궁):


Tor (Geunjeongmun) mit Wachen


Detailansichten


Thron


Wohnraum (einer von ursprünglich 5792!)


Diesen schönen Herbst-Samstag nützten natürlich auch viele Koreaner für einen Ausflug ...


Auf dem Areal des Palastes befindet sich auch das Nationalmuseum:


Bild der ursprünglichen Palastanlage (330 Gebäude, 410.000m²)


천하대장군 (Cheonha daejanggun - koreanische Totems)


Gleich hinter den Palastmauern lauert die Moderne:


In einem koreanischen Supermarkt wähnt man sich auf einem traditionellen Markt: aus allen Ecken schreien Verkäufer und preisen ihre Waren an, ob Fisch, Pilze oder Bananen:




Natürlich gibt's auch getrocknete Fische und Algen ...


... und das in Korea unvermeidliche Kimchi:




Reis kauft man gerne in der 20kg-Packung


Diese Bilder stammen aus der Lebensmittelabteilung des Lotte Department-Stores. Der Name dieser Firma ist weder japanisch noch koreanisch, sondern kommt aus dem Deutschen. Der Gründer Shin Kyuk-Ho war so begeistert von Johann Wolfgang von Goethe und besonders von dessen "Die Leiden des jungen Werthers", dass er in Anlehnung an Charlotte (auch oft kurz als Lotte) seiner Firma den gleichen Namen, wenn auch in japanischer Aussprache ロッテ "Rotte", gab. [aus Wikipedia]

Im Food Court von Lotte gibt's ein Running Sushi Lokal, das uns magisch anzog. Anders als in Österreich, gilt hier nicht 'All you can eat', sondern es wird nach Tellern (nach Farbe bzw Muster unterschiedliche Preise) abgerechnet. Jeder Platz hat einen eigenen Heißwasserhahn zum Zapfen von Tee und Miso-Suppe wird sofort nachgeschenkt, sobald die Schüssel leer ist.


Das U-Bahn System ist vorbildlich: jede Station ist nummeriert, so findet man auch ohne Koreanisch-Kenntnisse leicht ans Ziel.


Auch die Ausgänge der Stationen sind durchnummeriert, sodass man dank der Umgebungspläne in jeder Station das gewünschte Ziel (Hotel, Sehenswürdigkeit, Amt, Busstation, etc.) leicht findet - was bei oft über 12 Ausgängen sonst nicht so ohne weiteres klappen würde.


Die Metro Seoul hat übrigens täglich etwa 8 Millionen Fahrgäste - im Jahr sind das 2,5 Milliarden! Mit dem Bau wurde erst 1971 begonnen, heute gibt es 287 Kilometer!


Später ging's auf die Aussichtsplattform des 236,7m hohen Seoul-Tower.


Wie von einer 10 Millionen-Stadt (im zusammenhängenden Großraum leben etwa 22 Millionen Menschen) nicht anders zu erwarten, war die Sicht durch Smog beeinträchtigt.


Korail hat Züge französischer Entwicklung (TGV) im Einsatz, genannt KTX.




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